In den letzten Tagen erreichten uns Fotos von Personen beim „Vandalismus“ in der Nähe des Atriums (Kinder schoben einen Einkaufswagen während ein Kind drin saß), mit der Bitte diese bei uns (unkenntlich gemacht) zu veröffentlichen. Wir verstehen die Sorge und den Wunsch nach Aufklärung, jedoch möchten wir gemeinsam einen Weg finden, der sowohl rechtlich als auch ethisch verantwortungsbewusst ist.

Die Beitragsgrafik ist eine Künstlerische Darstellung und dient der Veranschaulichung – Erstellt mit DALL·E

Hier ist der Gesprächsverlauf:

Leser:
Schade, dass es bei so einem Spaß darum geht, jemandes Eigentum zu zerstören. Ich hoffe, dass dieser Wagen nicht wie die anderen im Wassergraben landet. Falls die Kaufland-Leute Anzeige bei der Polizei erstatten möchten, habe ich Bilder von allen vieren.

Lux:
Ach das ist echt nicht schön, sind die da am Atrium? Ich muss da morgen lang und dann ins Zentrum, wenn ich den da irgendwo sehe bringe ich den zurück. 🙂 Ich würde die den Mitarbeitern von Kaufland mal zeigen oder was meinst du?

Leser:
es ist nutzlos. Ich werde das Bild nur der Polizei zeigen, weil ich keinen Ärger bekommen möchte. Vielleicht macht es ihnen ein wenig Angst, wenn sie ein Foto und einen Text auf der Website veröffentlichen

Lux:
Oh das würden wir gerne tun, nur ist diese Art von an den Pranger stellen ganz sicher nicht der beste Weg. Unsere Arbeit hier soll niemanden in die Mangel nehmen und Identitäten schützen und das gilt natürlich auch für Personen, die solche Widrigkeiten begehen. Das öffentlich anprangern ist für mein Empfinden eine schlimmere Tat, denn auch wenn ich deren Gesichter unkenntlich bei uns veröffentliche, können Verwandte, Lehrer oder Freunde sie sofort erkennen und auch wenn du vielleicht der Meinung bist, dass dies genau der Sinn ist, muss ich darauf hinweisen, dass es falsch ist. Absolut jeder von uns begeht im Laufe seines Lebens Taten, die nicht okay, gesetzlich grau oder illegal sind, ganz gleich welche Schicht oder Herkunft. Jetzt nehmen wir mal an, es erwischt dich jemand dabei, etwas zu tun, was man nicht tun sollte, und sendet mir davon Fotos, werde ich auch deine Fotos (ob kenntlich oder unkenntlich) nicht bei uns verbreiten, um deine Identität und deine freie Entfaltung im Viertel zu schützen. Unsere Beiträge werden monatlich über eine viertel Million Mal im Netz aufgerufen. Ich muss damit verantwortungsbewusst umgehen und darauf hinweisen, in solchen Fällen direkt die 115 (Bürgertelefon) oder gleich die 110 zu rufen und das dort noch mal abzuklären. Ich hoffe, du hast dafür Verständnis für meine Beweggründe und sende liebe Grüße zu, Lux


In unserer Bemühung, für ein respektvolles Miteinander einzustehen, möchten wir darauf hinweisen, dass das öffentliche Anprangern von Personen, selbst wenn ihre Gesichter unkenntlich gemacht werden, ernsthafte Auswirkungen auf ihre Identität und freie Entfaltung haben kann. Jeder von uns macht im Laufe des Lebens Fehler, einige mögen gesetzlich grau oder illegal sein. Hierbei ist es wichtig, verantwortungsbewusst und bedacht zu handeln.

Unsere Beiträge erreichen monatlich eine beachtliche Anzahl von Lesern – zwischen 100.000 und 500.000. Mit dieser Reichweite kommt eine große Verantwortung, die wir ernst nehmen. Es ist empfehlenswert zu bedenken, dass eine direkte Ansprache der betroffenen Personen nur dann in Erwägung gezogen werden sollte, wenn dies inhaltlich sinnvoll erscheint und höflich sowie respektvoll geschieht. Das Wohlergehen unserer Gemeinschaft steht im Mittelpunkt, und eine freundliche Kommunikation kann oft mehr bewirken als öffentliche Anschuldigungen. Falls eine direkte Ansprache nicht möglich ist, ist es vielleicht ratsam, in solchen Fällen direkt die örtlichen Behörden zu kontaktieren. Das Bürgertelefon unter der Nummer 115 oder die Notrufnummer 110 stehen bereit, um solche Angelegenheiten zu klären. Zusammenarbeit und Dialog sind die Schlüssel zu einer sicheren und harmonischen Nachbarschaft.

Es ist unser Ziel, eine Plattform für konstruktiven Austausch zu schaffen, die das Gemeinwohl stärkt und die Vielfalt unseres Viertels widerspiegelt. Das öffentliche Anprangern von Menschen passt nicht zu unserer Philosophie. Lasst uns stattdessen gemeinsam daran arbeiten, unsere Gemeinschaft zu schützen, indem wir verantwortungsbewusst handeln und uns auf die rechtlichen Wege verlassen.

Eure Unterstützung und euer Verständnis sind entscheidend, um eine positive Atmosphäre im märkischen Viertel zu bewahren. Wir danken euch für eure Teilnahme an dieser wichtigen Diskussion und senden liebe Grüße in unsere einzigartige Gemeinschaft.

Warum sogar die Polizei mit der Veröffentlichung von Fahndungsfotos wartet – Ein Blick hinter die Kulissen

Hast du dich schon einmal gefragt, warum die Polizei selbst bei schweren Straftaten manchmal erst Monate später Fahndungsfotos veröffentlicht? Die Antwort ist einfacher, als es scheint. Auch hier geht es darum, die Rechte der Verdächtigen zu schützen und sicherzustellen, dass jede Untersuchung fair und gründlich durchgeführt wird. Die Strafverfolgungsbehörden setzen alles daran, Täter aufzuspüren, aber dabei müssen auch rechtliche Vorgaben und Prinzipien eingehalten werden. Dieser Prozess gibt den Behörden die Möglichkeit, die richtigen Schritte zu unternehmen und diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die das Gesetz gebrochen haben. Erst wenn man sie mit anderen Mittlen nicht ausfindig machen kann, wird das veröffentlichen von Fotos in Betracht gezogen.

Von Lux

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