Immer wieder gibt es Berichte über Hunde, die vor Geschäften, Gärten oder anderen Orten entführt werden. Ein Trend, der traurigerweise auch vor dem Märkischen Viertel nicht haltmacht. Das sogenannte „Dognapping“ ist kein neues Phänomen, aber es wird immer häufiger. Besonders kleine Hunde stehen im Fokus von Dieben, weil sie leichter zu transportieren sind und oft einen hohen Marktwert haben. Das führt nicht nur zu emotionalem Stress für die Besitzer, sondern auch zu tragischen Schicksalen für die Tiere.
Warum Hunde gestohlen werden
Tierschutzorganisationen wie VIER PFOTEN warnen seit Jahren vor dieser kriminellen Praxis. Besonders kleine Hunderassen, wie Chihuahuas, Zwergspitze oder Französische Bulldoggen, sind häufig betroffen, da sie aufgrund ihrer Größe schnell und unauffällig gestohlen werden können. Auch ihr freundliches Wesen macht sie leichte Beute, da viele Hunde bereitwillig mit fremden Menschen mitgehen, ohne Anzeichen von Angst oder Aggression zu zeigen.
Laut der Berliner Polizei verschwinden jährlich mindestens 100 Hunde vor Supermärkten, aus Gärten oder sogar Autos. Viele von ihnen tauchen nie wieder auf. Sie werden häufig in den illegalen Welpenhandel eingeschleust oder an andere Personen verkauft. Ein erschreckendes Beispiel zeigt die Geschichte eines Hundes aus Nürnberg, der brutal zu Tode geschlagen wurde, nachdem er vor einem Supermarkt gestohlen wurde (Quelle).
Eine Frage der Verantwortung – aber auch der Umstände
Die Frage, ob man seinen Hund vor einem Laden anbinden sollte, spaltet die Meinungen. Einige kritisieren die Besitzer scharf und werfen ihnen vor, fahrlässig zu handeln. Andere wiederum sind in der Situation, ihren Hund kurzfristig nicht anders unterbringen zu können. Vielleicht wohnen sie allein und haben niemanden, der sich um das Tier kümmert oder der Supermarktbesuch lässt sich nicht anders organisieren.
Es gibt unzählige individuelle Gründe, warum Menschen ihre Hunde draußen lassen. Hier ist es wichtig, nicht mit Verurteilungen zu reagieren, sondern Aufklärung zu betreiben und Alternativen aufzuzeigen. Denn während wir alle die Sicherheit unserer Tiere wahren wollen, müssen wir auch bedenken, dass es manchmal schwer ist, für jede Situation sofort die perfekte Lösung zu finden. Vielleicht könnten Nachbarn oder sich aus dem Viertel vertraute Passanten ihre Hilfe anbieten und spontan aufpassen, während der Besitzer kurz im Geschäft ist. Ein Hund für zwischendurch bringt sicher Freude und ist eine willkommene Abwechslung für alle.
Erst neulich wurde ein Hund vor einem Geschäft in Wittenau gestohlen, dieser Fall ging aber gut aus, siehe Beitrag.
Aufklärung statt Schuldzuweisungen
Im Märkischen Viertel haben wir eine starke Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützt und die Augen offenhält. Doch anstatt Besitzer zu verurteilen, die ihre Hunde kurzfristig draußen anbinden, sollten wir lieber gemeinsam daran arbeiten, solche Diebstähle zu verhindern. Denn nicht immer lässt sich jede Situation perfekt planen, aber wir können immer achtsam und füreinander da sein.
Lasst uns zusammenstehen und dafür sorgen, dass der Märkische Viertel ein sicherer Ort für Mensch und Tier bleibt. Wenn ihr ähnliche Geschichten oder Tipps habt, teilt sie gerne mit uns. Denn nur gemeinsam können wir etwas bewegen. Wir danken der Person, die uns (hier) in den Kommentaren so nett auf dieses Thema aufmerksam gemacht hat.