Licht am Horizont für die Heidekrautbahn: Update

Für viele im Märkischen Viertel könnte es endlich eine gute Nachricht sein: Die Wiederbelebung der Heidekrautbahn macht tatsächlich Fortschritte. Am 1. November 2024 begannen die Bauarbeiten am Bahnhof Berlin-Wilhelmsruh, womit die zweite Bauphase des Projekts eingeläutet wurde. Vier Jahre nach dem ersten symbolischen Spatenstich zeigt sich nun ein handfester Fortschritt, auch wenn die vollständige Fertigstellung der Strecke zwischen Wilhelmsruh und Basdorf wohl noch Jahre dauern wird.

In dieser Bauphase wird der Bahnhof Wilhelmsruh fit gemacht für den Regionalverkehr: Ein neuer Bahnsteig, barrierefreie Zugänge, neue Entwässerungsanlagen und eine moderne Ausstattung mit Anzeigetafeln und Beleuchtung sind geplant. Das Land Berlin stellt hierfür eine Förderung in Höhe von rund sechs Millionen Euro bereit, während Bund und Länder gemeinsam an einer langfristigen Finanzierung arbeiten, die bis zu 90 Prozent der Baukosten abdecken soll.

Dennoch ist der Weg zur vollständigen Reaktivierung mit Hindernissen gepflastert. Für die Abschnitte nach Wilhelmsruh fehlen weiterhin Planfeststellungsbeschlüsse, was den Baustart voraussichtlich auf 2026 verschieben könnte. Die benötigten Umwelt-, Natur- und Schallschutzmaßnahmen erfordern umfangreiche Anpassungen, die das Genehmigungsverfahren noch verzögern. Für den ersten Abschnitt ist jedoch bereits ein ganztägiger 60-Minuten-Takt vorgesehen, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Langfristig wird die Strecke auch an den Bahnhof Gesundbrunnen angebunden, was das Märkische Viertel deutlich besser mit der Stadt verbinden würde.


Update Oktober 2025: Grüner Antrieb für die Heidekrautbahn

Während in Wilhelmsruh noch gebaut wird, schreitet das Gesamtprojekt an anderer Stelle weiter voran. In Wensickendorf bei Oranienburg wurde Mitte Oktober 2025 der Grundstein für ein neues Wasserstoffwerk gelegt. Hier soll künftig grüner Wasserstoff aus Wind- und Solarenergie entstehen, um die Züge der Heidekrautbahn umweltfreundlich anzutreiben. Das Werk wird jährlich rund 230 Tonnen Wasserstoff liefern und damit eine Einsparung von über einer Million Litern Diesel ermöglichen. Zusammen mit der bereits bestehenden Tankstelle in Basdorf bildet die Anlage den letzten Baustein des Projektes „Wasserstoffschiene Heidekrautbahn“. Damit wird das Ziel eines nahezu emissionsfreien Zugbetriebs zwischen Berlin und dem Barnim greifbarer – ein weiterer Schritt auf dem langen Weg zurück auf die Schiene. Quelle: https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/10/wasserstoff-produktion-werk-wensickendorf-neb-enertrag-heidekrautbahn-eeg-barnim-oberhavel-brandenburg.html


Zwischenstand Sommer 2025:
Laut der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) soll der neue Regionalbahnsteig in Wilhelmsruh bis Herbst 2025 fertiggestellt sein. Für die anschließende Strecke bis Schönwalde steht das Baurecht allerdings noch aus, überarbeitete Pläne werden erst 2026 erwartet. Sobald die Genehmigungen vorliegen, soll die Heidekrautbahn in einer ersten Betriebsstufe im Stundentakt zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Basdorf verkehren. Langfristig ist eine Durchbindung im Halbstundentakt bis Gesundbrunnen vorgesehen. Zum Einsatz kommen dabei Wasserstoffzüge, die an neuen Haltestellen wie PankowPark, Rosenthal oder Schildow halten werden – ein Konzept, das Technik und Nachhaltigkeit vereint.


Der Fortschritt bringt die Region der ersehnten Anbindung ein Stück näher auch wenn die Heidekrautbahn nach wie vor Geduld erfordert. Mehr zur langen Geschichte der Verzögerungen findest du in unserem früheren Beitrag: Auf den Schienen der Zeit: Die Traum und Realität der Heidekrautbahn.

Weitere aktuelle Informationen gibt es hier:

Zusatzinformation: Die Beitragsgrafik ist eine künstlerische Darstellung. Sie dient der Veranschaulichung – Erstellt mithilfe von Photoshop

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