Digitale Fahrgastanzeigen – teurer Komfort im Alltag

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An der Haltestelle Wilhelmsruher Damm, Ecke Treuenbrietener Straße, hängt eine dieser leuchtenden Tafeln der BVG. Sie zeigt minutengenau, wann der nächste Bus eintrifft, ob Verspätungen bestehen und vermittelt damit das Gefühl von Kontrolle über die eigene Zeit. Vor Jahren gab es das nicht. Man wartete einfach, ohne zu wissen, ob es drei oder dreißig Minuten dauern würde.

Die Anzeiger gehören zum Dynamischen Auskunfts- und Informationssystem (DAISY). Eine einzige Tafel kostet in der Anschaffung rund 30 000 bis 50 000 Euro, je nach Standort. Dazu kommen etwa 1500 Euro pro Jahr für Wartung, Strom und Datenanbindung. Rechnet man dies auf die vielen Hundert Anzeigen in Berlin hoch, ergibt sich eine Summe, die zeigt, wie teuer es ist, den Nahverkehr ständig an neue Bedürfnisse anzupassen.

Viele Leute beschweren sich über steigende Fahrpreise. Dabei darf man nicht vergessen, dass steigender Komfort auch seinen Preis hat. Auch Technik, die uns Sicherheit gibt und Wartezeiten kalkulierbar macht, ist Teil dieser Entwicklung.

Immerhin: Die BVG nutzt seit 2014 ausschließlich Ökostrom, sodass auch diese Anzeigen mit nachhaltiger Energie betrieben werden. Sie sind Teil eines größeren Bildes, in dem Technik nicht nur praktische Hilfe bietet, sondern auch Ausdruck einer Gesellschaft ist, die Planbarkeit und Verlässlichkeit verlangt.

Am Ende aber bleibt die Frage, wie viel uns Gewissheit wert ist. Denn jede leuchtende Zahl auf diesen Anzeigen ist auch ein Spiegel dafür, was wir bereit sind zu investieren, um Zeit berechenbar zu machen.

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