Ein Nachmittag voller Nähe, Klang und gelebtem Miteinander
Wenn das Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus die Türen zum Sommer öffnet, entsteht ein Ort, an dem aus Nachbarschaft Begegnung wird und aus Begegnung Gemeinschaft. Auch in diesem Jahr verwandelte sich die Wiese vor dem Stadtteilzentrum in einen lebendigen Treffpunkt, voller Farben, voller Stimmen, voller Sinn.
Schon beim Ankommen spürte man diese besondere Stimmung: sonnig, vertraut, offen. Die Menschen kamen zusammen, auf den vielen Bänken, manche mit Picknickdecken, andere mit Neugier, viele mit ihren Kindern. Inmitten all dem: Musik, Bewegung, Lachen. Ein Ort, der nicht fragt, wer du bist, sondern ob du bleiben magst.
Den Auftakt machte Organisatorin der Veranstaltung Sandra Sapiatz, die mit spürbarer Herzlichkeit das Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus leitet, mit ein paar Worten, die nicht nur begrüßten, sondern auch verbanden. Es folgte eine bunte Abfolge von Beiträgen, die zeigten, was im Märkischen Viertel möglich ist, wenn man Räume schafft. Die Trommelgruppe der Lauterbach-Grundschule ließ den Takt der Stadt in den Bäumen erklingen, der Chor Heimat sang von Zugehörigkeit, und Catch my breath lud ein zum Innehalten.













Kinder saßen vor einer großen bemalten Leinwand und ließen Bilder sprechen. Andere flitzten durch den Bewegungspfad oder ließen sich beim Kinderschminken in Fabelwesen verwandeln. Der Duft frisch gebackener Mini-Pizzen, belegt mit Gemüse aus aller Welt, mischte sich mit den Beats aus der Karaoke-Waschküche. Dazwischen: Henna, Lachen, Sprachen, Hände, Blicke.
Berührend war der Auftritt der Gruppe Züleyha & Kids, die mit der Baglama, einer anatolischen Langhalslaute, musikalische Brücken schlugen. Ab Oktober bieten sie Gitarrenunterricht im Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus an, ein weiteres Geschenk an das Viertel.
















Auch Hassan, der mit seinen Liedern tief in die Seele des MV greift, war wieder dabei. Genauso wie Rapper Iboza, der auf so vielen Bühnen im Viertel bereits stand und mit seinen Liedern den Platz in eine Bühne verwandelte. Anschließend präsentierte sich die Musikschule Reinickendorf mit eigenen Beiträgen: Die HipHop-Tanzgruppe vom Atrium trat auf, ebenso wie die Geigengruppe Feldlerchen aus Heiligensee.
Ein besonderes Highlight war in diesem Jahr auch das Angebot kostenloser Rikscha-Fahrten. Ob Kinder mit leuchtenden Augen oder ältere Menschen, die sich gern durch das Viertel kutschieren ließen, die kleinen Fahrten durch die Umgebung wurden dankbar angenommen und sorgten für Gesprächsstoff, Lächeln und frische Perspektiven.





Der Höhepunkt war vielleicht nicht auf der Bühne, sondern darunter: die Art, wie Menschen verweilten. Wie sie sich kennenlernten. Wie sie zwischen den Ständen Platz nahmen, nicht nur an Bänken, sondern auch an Gedanken, Geschichten und neuen Verbindungen.
Solche Feste erinnern uns daran, dass Heimat nicht aus Mauern gebaut wird, sondern aus offenen Momenten. Sie zeigen, dass wir mehr sind, wenn wir teilen. Wer an diesem Nachmittag durch das Viertel ging, begegnete keinem Event, sondern einem Versprechen, dem Versprechen, dass Gemeinschaft kein Zufall ist, sondern Entscheidung. Und das Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus, mit all denen, die es gestalten, erneuert dieses Versprechen Jahr für Jahr aufs Neue.
Die Fotos wurden von Viertelreporter Kiez im Visier und Lux, am Stadtteilzentrum Ribbeck-Haus geschossen.