Vielleicht ist es dir auch schon aufgefallen. An Litfaßsäulen, an Türen, an Fenstern von Läden oder Einrichtungen im Märkischen Viertel. Ein auffälliges Logo, das sich mit dem Thema Einsamkeit beschäftigt. Viele fragen sich, was genau dahintersteckt und warum es plötzlich so präsent ist.
Das Logo gehört zur Strategie gegen Einsamkeit des Bezirksamtes Reinickendorf. Es ist kein Werbemotiv und keine Kampagne im klassischen Sinn. Es ist ein Orientierungspunkt. Dort, wo dieses Zeichen sichtbar ist, gibt es Menschen, die ansprechbar sind. Über hundert Einrichtungen im Bezirk tragen dieses Logo. Dazu zählen unter anderem Stadtteilzentren, Seniorenfreizeitstätten, Pflegestützpunkte, Quartiersbüros, Apotheken, Restaurants, Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Die Idee dahinter ist einfach und gleichzeitig wirkungsvoll. Wer sich einsam fühlt und dieses Logo sieht, soll wissen, hier darf ich anklopfen. Hier hört mir jemand zu. Hier bekomme ich Informationen oder Unterstützung. Nicht abstrakt, sondern ganz konkret vor Ort.
Auch die Gestaltung des Logos trägt diese Botschaft. In der Mitte ist ein Mensch zu sehen, abgewandt, fast schon im Rückzug. Er wird von einem Strudel erfasst, der für Einsamkeit und das Gefühl des Verlorengehens stehen soll. Hinter ihm liegen bunte Formen, die für Angebote, Möglichkeiten und Wege zurück in soziale Teilhabe stehen. Sie sind da, auch wenn man sie im Moment vielleicht nicht sehen oder greifen kann. Das Logo sagt nicht, alles ist leicht. Es sagt, du bist nicht allein und es gibt Wege hinaus.
Einsamkeit ist kein Randthema. Sie betrifft junge Menschen genauso wie ältere. Sie entsteht leise, oft unbemerkt und bleibt dann lange. Genau deshalb setzt dieses Logo auf Sichtbarkeit im Alltag und nicht auf große Worte. Es ist eine Einladung, Hilfe anzunehmen, ohne sich erklären zu müssen.

Dort sollen Fachvorträge und Workshops vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in den Blick nehmen und Raum für Austausch geben. Die offiziellen Infos und das Programm stehen hier: https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-verwaltung/beauftragte/einsamkeit/einsamkeitsgipfel/artikel.1614213.php
Wir haben uns mit dem Thema Einsamkeit schon ausführlich beschäftigt, allerdings ohne dieses Logo. Unser Beitrag beleuchtet, wie sehr sich das Leben verändert, wie Einsamkeit entsteht und warum Begegnungen so entscheidend sind. Wenn du tiefer einsteigen möchtest, findest du ihn hier:
https://xn--mrkischesviertel-vnb.de/die-veraenderungen-des-lebens-ueber-einsamkeit-neuanfaenge-und-begegnungen/
Vielleicht ist das Wichtigste an diesem Logo nicht die Gestaltung, sondern der Gedanke dahinter. Dass Hilfe nicht laut sein muss. Dass ein kleines Zeichen im Stadtbild reichen kann, um jemandem das Gefühl zu geben, gesehen zu werden. Und dass Gemeinschaft nicht immer dort beginnt, wo viele sind, sondern oft genau dort, wo jemand bereit ist zuzuhören.
Mehr Infos dazu findet ihr hier: https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/politik-und-verwaltung/beauftragte/einsamkeit/artikel.1609587.php
