MV KANN KUNST

Zwischen Beton, Alltag und Begegnung wächst im Märkischen Viertel etwas Neues heran: Kunst wird hier nicht nur gezeigt, sie wird gelebt. Die Initiative MV KANN KUNST verwandelt seit dem Sommer ein leerstehendes Ladenlokal im Märkischen Zentrum in einen offenen Kunstraum. Zwischen Farbe, Gespräch und Zufall entsteht ein Ort, an dem Nachbarinnen und Nachbarn zu Künstlerinnen und Künstlern werden, und wo das Viertel sein eigenes kulturelles Echo findet.

Seit der Eröffnung im August 2025 hat die Ausstellung bereits hunderte Besucher angezogen. Über ein Dutzend lokale Kunstschaffende aus den Bereichen Malerei, Kunsthandwerk und Fotografie gestalten den Raum gemeinsam. Es geht nicht um große Namen, sondern um die leisen Stimmen aus dem Quartier, um Geschichten aus Fenstern, Treppenhäusern und Alltagssplittern.

„Kunst ist hier kein Luxus, sondern eine Form des Miteinanders“, sagt Helene Böhm (Leiterin des Bereichs Sozial- und Quartiersmanagement, GESOBAU und Vorständin Netzwerk Märkisches Viertel e.V.). Der Verein trägt die Initiative. „Viele entdecken im Vorübergehen, dass Kreativität Teil ihres Lebens ist und dass sie dazugehört.“

ausstellung mv kann kunst

MV KANN KUNST ist aus der Initiative Gemeinsam fürs Quartier des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen entstanden und wird vom Netzwerk Märkisches Viertel e.V. in Kooperation mit der GESOBAU AG, sozialen und kirchlichen Trägern sowie engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern umgesetzt. Finanziert wird die Honorarstelle, die das Projekt koordiniert, über Drittmittel des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen.

Neben der Ausstellung gehören auch die mobile Sommerkulturbühne „Kultur2Go“ und das Ausstellungsprojekt ZEITREISE zur Geschichte des Märkischen Viertels zum wachsenden Programm. Alle Formate folgen einem Gedanken: Kultur soll sichtbar, zugänglich und nah sein.

ausstellung

Die Resonanz ist spürbar. Im Gästebuch stehen Sätze wie „Endlich etwas Lebendiges im Märkischen Zentrum“ oder „Ein paar Momente zum Innehalten“. Solche Stimmen zeigen, dass Kunst im Alltag nicht elitär, sondern verbindend wirken kann. Dass sie Räume öffnet, wo sonst nur Funktion herrscht.

Im Herbst plant das Team eine Finissage und ein Netzwerktreffen, auch um neue Ideen und Mitwirkende zu gewinnen. Ziel ist es, die kulturelle Arbeit im Viertel langfristig zu verankern, mit offenen Werkformaten, mehrsprachigen Angeboten und abendlichen Öffnungszeiten.

„Kunst kann das Viertel verändern, nicht durch große Gesten, sondern durch stille Gegenwart“, sagt Helene Böhm. „Sie schafft Resonanz, wo sonst nur Routine ist.“

Ausstellung „MV KANN KUNST“


Manchmal beginnt Veränderung nicht mit einem Plan, sondern mit einem Pinselstrich.
Wenn Menschen sich begegnen, um etwas Schönes zu schaffen, wird das Viertel selbst zum Kunstwerk – eines, das jeden Tag neu gemalt wird.

VonLux

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